ESC Rellinghausen – SF Hamborn 07 3:0 (1:0)

ESC Rellinghausen – SF Hamborn 07 3:0 (1:0)

-Löwen können den Bann gegen Rellinghausen  nicht brechen – Die personell gebeutelte Mannschaft von Michael Pomp verkauft sich in Essen zwar teuer, wird aber dennoch unter Wert geschlagen –

Der ESC Rellinghausen behält im direkten Vergleich mit den Sportfreunden Hamborn 07 seine weiße Weste. Mit 3:0 setzten sich die Essener am Sonntagnachmittag gegen die Hamborner Löwen durch, welche damit auch nach dem fünften Pflichtspiel gegeneinander innerhalb der letzten sieben Jahre immer noch auf ihren ersten Sieg gegen den ESC warten.

Paul Kötz brachte die Gastgeber in der 21. Minute in Führung, die Niklas Nadolny nach dem Seitenwechsel auf 2:0 ausbaute (64.). Can Funke setze in der ersten Minute der Nachspielzeit den Schlusspunkt (90. + 1).

Löwen-Coach Michael Pomp war mit Blick auf zahlreiche Ausfälle trotz der Niederlage mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht unzufrieden: „Ich glaube, man muss der Mannschaft heute trotz des 0:3 ein Kompliment machen. Sie hat im Rahmen der Möglichkeiten alles gegeben, was möglich war. Die Ausfälle waren aber nicht mehr zu kompensieren. Wir sind zudem auf einen Gegner getroffen, der uns heute bei weitem körperlich überlegen war und hieraus auch leider die beiden ersten Tore erzielt hat. Ansonsten hatte Rellinghausen keine Chance, gegen uns ein Tor zu erzielen.“

Michael Pomp und sein Team hatten sich an und für sich gut auf die schwere Aufgabe in Essen vorbereitet. „Wir haben schon vor dem Spiel über Standardsituationen unterhalten, die der Gegner spielen wird und die uns bekannt waren.“

Der Führungstreffer des ESC fiel dann ausgerechnet aus einer solchen Standardsituation, war auf der einen Seite eine Folge der Hartnäckigkeit der Rellinghauser, auf der anderen Seite der fehlenden Konsequenz und Power der Hamborner Deckung geschuldet:

Einen direkten Freistoß des ESC kann Löwen-Keeper Muhammet Sadiklar zwar parieren, lässt das Leder aber nach vorne abklatschen, der Nachschuss der Essener kann von den Löwen nochmals geklärt werden, allerdings rückt keiner der Hamborner nach, so dass Rellinghausen den dritten Versuch erhält, den Paul Kötz dann zum 1:0 verwandelt (21.).

„Da waren wir im kollektiven Tiefschlaf“, haderte Michael Pomp mit dem punktuellen Aussetzer seiner Defensivabteilung , die ansonsten aber einen guten Job machte. „Das war sehr ärgerlich, denn wir waren sehr gut gestaffelt, haben sehr gut die Räume eng gemacht, und haben die langen Bälle, die Rellinghausens einziges wirkungsvolles Stilmittel zu Hause sind, da der Platz recht eng ist, immer wieder gut verteidigt.“

Nach dem Führungstreffer änderte sich das Spiel natürlich. „07“ musste jetzt kommen und gleichzeitig aufpassen, nicht bei schnellen Gegenzügen der Gastgeber ins offene Messer zu laufen oder bei Standards sich weitere Gegentreffer einzufangen.

Nach vorne gab es dann auf Hamborner Seite auch viele gute Ansätze, die jedoch nicht in zwingende Torchancen umgemünzt werden konnten.

Auf der anderen Seite nutzen dann die Rellinghauser ihre körperliche Präsenz und ihre „Lufthoheit“ bei einem Standard durch Niklas Nadolny zum vorentscheidenden 2:0 (64.). „Das war einfach nicht zu verteidigen. Bitter für uns, dass wir bereits vor der Partie unsere längsten Spieler nicht im Kader hatten. Noch bitterer für uns, dass uns mit Benedikt Helling und Can Nazikkol dann im Spiel noch die letzten Spieler ausfallen die annähernd 1,90 Meter erreichen“, deutete  Michael Pomp die Ausweitung der Verletztungsmisere mit einem verzweifelten Unterton an.

Benedikt Helling musste rd. 10 Minuten vor dem zweiten Treffer der Essener verletzt vom Platz und später mit Verdacht auf Bruch des Ellenbogens ins Krankenhaus gebracht werden; Can Nazikkol schied  rd. eine Viertelstunde vor Spielende mit muskulären Problemen aus und hinterließ ebenfalls eine schmerzhafte Lücke in der Hamborner Abwehr. Wann beide wieder einsatzfähig sind, lässt sich derzeit schwer abschätzen.

Nach dem 0:2 ließ auf Hamborner Seite der Wille zum Aufbäumen nach. „Irgendwie hatten wir nicht mehr den Glauben, das Spiel noch drehen zu können“, konstatierte Michael Pomp im Nachgang.

Am Ende mussten die Löwen in der Nachspielzeit noch den dritten Treffer der Gastgeber durch Can Funke hinnehmen (90.+1).

„Der Sieg für Rellinghausen geht in Ordnung, ist aber um ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen“, resümierte Michael Pomp. Alles in allem bleibt der Löwen-Coach jedoch gelassen und blickt zuversichtlich nach vorn. „Insgesamt betrachtet hatten wir jetzt zwei schwere Auswärtsspiele, und ein starkes Heimspiel. Wir wollen am Freitag beim DSV 1900 sehen, dass wir unsere Auswärtsbilanz verbessern und in der Tabelle wieder nach oben rücken.“

Die Chancen hierfür stehen nicht schlecht, hat der Stadtrivale aus dem Duisburger Süden mit drei Niederlagen in Folge einen doch recht schlechten Start erwischt und steht noch ohne Punkte auf Rang 14 am Tabellenende. Gleichwohl haben Derbys natürlich ihre eigenen Gesetze, und Punkte sind erst geholt, wenn die Partie vorbei ist und der Gegner nicht mehr Tore als man selbst geschossen hat. Anstoß beim DSV 1900 ist  am kommenden Freitag um 20.00 Uhr.

ESC Rellinghausen: Heußen, Beckmann, Piljic, Simon, Kötz, Hoffmann, Haase (68. Kryeziu), Nadolny (77. Funke), Ketsatis, Oteng Adjei (83. Fritsch), Pirogov (83. Gaulke).

SF Hamborn 07: Sadiklar, Helling (54. Ergün), Nazikkol (78. Akdeniz), Stuber, Bode, Keinert, Kim (61. Stenzel), Ay, Grevelhörster (73. Tsikas), Gronemann, Forbeck.

Schiedsrichter: Jan Niklas Eichholz (TV Asberg)

Tore: 1:0 Kötz (21.), 2:0 Nadolny (64.), 3:0 Funke (90.+ 1).

Gelbe Karten: Grevelhörster (59.)

Zuschauer: 75

Mainka