SV Rhenania Hamborn – SF Hamborn 07 4:1 (2:0)
–Derbe Derby-Pleite für Hamborns Zweite – Rote Karte für Leon Chalupka entscheidet das Spiel –
Nach dem 1:0 Auftaktsieg am vergangenen Sonntag gegen Viktoria Wehofen musste die Zweite Mannschaft der Sportfreunde Hamborn 07 nun einen heftigen Dämpfer in der neuen Spielzeit der Kreisliga A hinnehmen.
Im Hamborner Derby gab es mit 1:4 für die Löwen-Reserve nicht nur die erste Niederlage gegen Rhenania Hamborn, sondern auch gleich eine derbe Klatsche. Neben den Punkten verloren die Löwen an der Warbruckstraße auch Leon Chalupka, der eine Viertelstunde vor Spielende wegen eines Remplers, den der Schiedsrichter als Tätlichkeit wertete, vom Platz gestellt wurde.
Hamza Nemer mit einem Doppelpack (5. und 90.), Umut Calik (24.) und Mustafa Evcil (80.) waren für die Gastgeber erfolgreich; für die Löwen traf Mazlum Itmec zum zwischenzeitlichen 2:1 Anschlusstreffer.
„Die läuferische und kämpferische Einstellung war top, spielerisch haben wir das umgesetzt, was wir besprochen haben,“ befand Co-Trainer Andreas Kubinski, der den kurzfristig ausgefallenen Coach Pierre Schmitz an der Seitenlinie vertrat. „Unser einziges Manko ist und bleibt die mangelhafte Chancenverwertung. Heute hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die glücklichere, um nicht zu sagen die clevere Mannschaft.“
Rhenania hatte im Hamborner Derby den besseren Start und früh das Glück in der Tasche. Bereits in der fünften Minute musste Löwen-Keeper Phil-Luca Marciniak einen Fernschuss aus rd. 22 Metern passieren lassen. Ein scheinbar haltbarer Ball, wie Andreas Kubinski fand: „Der war auf jedenfalls haltbar, das ist auch unserem Torhüter klar. Normalerweise hält der so ein Ding dreimal. Das muss eine Unkonzentriertheit gewesen sein, anders kann ich mir das nicht erklären“, orakelte Andreas Kubinski.
Sein Team fand in den ersten 10 Minuten nur schwer ins Spiel, legte dann aber den Schalter um. Plötzlich stimmten Zweikampfverhalten, Laufbereitschaft und Spielgeschwindigkeit. „Mir war klar, dass wir mit der Power, die wir an den Tag gelegt haben, den Ausgleich erzielen werden“, war sich „Kubi“ über den weiteren Spielverlauf sicher. Es kam anders.
Zunächst musste Dursun Can bereits nach einer Viertelstunde verletzt vom Platz. Da mit Michel Domjahn zwar ein altbekanntes Gesicht ins Team kam, aber kein positionsgetreuer Wechsel auf dem Platz.möglich war, musste Andreas Kubinski umstellen.
Eine Umstellung, die dem Löwenspiel nicht unbedingt schaden sollte. Anders, als den Löwen in der 24. Minute ein fataler Fehler in der Vorwärtsbewegung unterläuft, den Unmut Calik eiskalt zum 2:0 ausnutzt.
Auch das 0:2 kann die Moral der Löwen nicht brechen. Wenig später bringt Andreas Kubinski Routinier Mazlum Itmec für Henry Schulze; dieses Mal eine leistungsbezogene Auswechslung (39.). „Henry kam einfach heute nicht ins Spiel. Man hat gesehen, dass er sich alle Mühe gegeben hat, es war heute einfach nicht sein Tag“, erklärte Andreas Kubinski.
Nach dem Seitenwechsel machen die Löwen da weiter, wo sie aufgehört haben. Das Spiel geht nur noch in Richtung Tor Rhenania. Der in der 64. Minute für den angeschlagenen Serkan Bilgin gekommene Ahmet Beytullah Kanmaz sorgt für frischen Wind vor und im gegnerischen Strafraum, hat sogar freistehend vor Rhenania-Keeper Özdemir die Chance zum Anschlusstreffer, doch der Schlussmann bleibt Sieger im Duell Eins gegen Eins. Der Nachschuss wird durch einen Fuß des Gegners in letzter Sekunde abgeblockt.
„07 II“ bleibt dran und belohnt sich mit dem Anschlusstreffer zum 2:1 durch Mazlum Itmec (74.). Es hätte noch die Aufholjagd werden können, hätten die Löwen im voller Stärke weiterspielen können. So war es Leon Chalupka, der sich direkt im Anschluss an das Tor zu einem Schubser hinreißen ließ. Ob nun aus freien Stücken oder provoziert: Schiedsrichter Dreyer sah hierin jedenfalls eine Tätlichkeit und stellte Chalupka vom Feld.
„Diese rote Karte war das Dümmste überhaupt“, ärgerte sich „Kubi“ im Nachgang. „Ich weiß nicht wieso, aber es muss schon seinen Grund haben, dass Leon sich hierzu hinreißen ließ. Er ist normalerweise ein ruhiger Typ. Berechtigt war sie allemal, aber eine Tätlichkeit war es nicht. Da hat der Leon echt einen Bock geschossen.“
Sein Team muss jetzt in Unterzahl spielen, was die Beine nach den Anstrengungen der ersten 70 Minuten noch schwerer macht. Rhenania lauert und schlägt zu, als sich die Gelegenheit bietet.
In der 80. Minute gibt es erneut einen Fehler in der Vorwärtsbewegung der „07er“, bei dem ein Löwe sich kopflos in vier Gegner stürzt, die Gastgeber kontern blitzschnell und stellen durch Mustafa Evcil auf 3:1.
„Kubi“ und seine Männer setzen „all in“. „Wir haben quasi jetzt mit Zweierkette hinten gespielt, weil wir fest der Überzeugung waren, dass, wenn wir den Anschlusstreffer machen, hier noch sogar der Ausgleich drin ist.“
Es kam dann letztendlich wie es kommen musste: Nach zwei nicht genutzten dicken Chancen der „07er“ kann sich Rhenania befreien, spielt lang in die Spitze, wo zwei Angreifer warten und in Überzahl den Rest der Löwen-Defensive mit einem klassischen Doppelpass aushebeln – es heißt 1:4 aus Löwen-Sicht (90.). Hiermit war natürlich die Messe gelesen.
Einer der wenigen Lichtblicke an diesem Tag war Daniel Engel, der aus dem Alte Herren- Kader der Löwen in der Reserve aushalf und seine Sache mehr als gutmachte. „Daniel war ein Bereicherung für unsere Mannschaft“, lobte Andreas Kubinski. „Er hat schon die letzte Woche mit uns trainiert und heute das auf dem Platz gebracht, was er auch im Training gezeigt hat. Daniel hat richtig frischen Wind in die Bude gebracht. Das war eine Top-Leistung. Auf diesem Weg noch einmal ein herzliches Dankeschön an Daniel, dass er uns so toll unterstützt hat.“
Am kommenden Sonntag geht es für die Löwen-Reserve in der Kreisliga mit einem Derby weiter: Dann ist der MTV Union Hamborn 02 zu Gast im Holtkamp. Anstoß ist um 15.15 Uhr.
SV Rhenania Hamborn: Özdemir, Amac, Calik, Ezer, Ameti (50. Zengin), Köksal (54. Kocabasoglu), Kepce, Rexhepin(67. Meremikwu), Evcil, Nemer, Sun.
SF Hamborn 07: Marciniak, Krawczyk, Chalupka, Can (15. Domjahn), Kanagalingan (79. Oppong Meusel), Schulze (39. Itmec), Kaplan, Kocakaya, Bilginm(64. Kanmaz), Engel, Özen.
Schiedsrichter: David Alexander Dreyer (Viktoria Buchholz)
Tore: 1:0 Nemer (5.), 2:0 Calik (24.), 2:1 Itmec (74.), 3:1 Evcil (80.), 4:1 Nemer (90.).
Gelbe Karten: Domjahn (27. Foulspiel), Marciniak (44. Foulspiel), Evcil (51. Unsportlichkeit), Ezer (55. Foulspiel), Nemer (82. wiederholtes Foulspiel), Meremikwu (89.)
Rote Karte: Leon Chalupka (75. Tätlichkeit)
Zuschauer: 50