SV 09/35 Wermelskirchen – SF Hamborn 07 3:3 (1:1)

SV 09/35 Wermelskirchen – SF Hamborn 07 3:3 (1:1)

Löwen geben 3:1 Führung in der letzten Viertelstunde noch aus der Hand – Wermelskirchen beweist glückliches Händchen beim Wechseln –

Von ihrem Trip ins Bergische brachten die Sportfreunde Hamborn 07 am gestrigen Sonntag einen Punkt mit nach Hause. Drei hätten es sein können, denn die Löwen führten beim SV Wermelskirchen bis zur 77. Minute durch Tore von Timm Golley (14.), Pascal Spors (59.) und Julian Bode (65.) und dem zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 durch Umut Demir (42.) scheinbar sicher mit 3:1. Am Ende hieß es innerhalb von fünf Minuten durch einen Doppelschlag des kurz zuvor eingewechselten Aleksandar Stanojevic 3:3 (78. und 82.).

„Wir haben viel investiert, und am Ende nicht das mitgenommen, was möglich gewesen wäre“, zeigte sich Löwen-Coach Stefan Janßen enttäuscht. „Man muss aber auch sagen, dass Wermelskirchen große Moral bewiesen und zeitweise sehr gut gespielt hat“, zollte der Übungsleiter den Gastgebern Anerkennung.

Beide Teams hatten im Dönges-Eifgen-Stadion mit den äußeren Bedingungen zu kämpfen. Dauerregen und der kurze Kunstrasen machten den Ball schnell und damit nur schwer kontrollierbar.

Die Löwen fanden dennoch gut ins Spiel und erarbeiteten sich ein spielerisches Übergewicht.

Es schien alles nach Plan der Gelb-Schwarzen zu laufen, als Kevin Krystofiak schön freigespielt und im 16er der Gastgeber durch Keeper Sebastian Weber nur noch durch ein Foul gestoppt werden konnte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Timm Golley in gewohnt sicherer Manier (14.).

Im Gegensatz zu den letzten Spielen setzten die Löwen nicht nach. Es kam zu einem Bruch im Hamborner Spiel, der es den Gastgebern ermöglichte, eigene Akzente zu setzen und gefährlich vor das 07-Tor zu kommen.

„Wir waren sehr nachlässig in der Abwehr, waren nicht zweikampfstark in der Abwehr“, konstatierte Löwen-Coach Stefan Janßen.

Die Hamborner konnten sich bei ihrem Torhüter Muhammet Sadiklar bedanken, dass es bis dahin keinen Gegentreffer gab. Mit zwei guten Paraden verhindere er den frühen Ausgleich; ein anderes Mal hatte Wermelskirchen Pech, dass das Leder nur knapp am Tor vorbeizog.

Kurz vor der Pause nutzten die Gastgeber dann die nächste Gelegenheit, und glichen durch Umut Demir aus. „Zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient“, konzedierte Stefan Janßen.

In der Pause reagierte der Löwen-Coach, sprach mit seinem Team einige Dinge an, die nicht so gut gelaufen waren, ind nahm einige Umstellungen vor.

Das Ergebnis machte sich direkt nach Wiederanpfiff bemerkbar: Hamborn übernahm sofort die Initiative und dominierte die Partie.

Die Löwen erspielten sich Chance nach Chance. Verdienter Lohn waren die Treffer von Pascal Spors (59.) und Julian Bode (65.), die das Ergebnis auf 1:3 stellten.

Wenig später hatte Tim Keinert zweimal das 1:4 auf dem Fuß, zögerte aber zu lange, und gab SVW-Keeper Weber damit noch einmal die Chance zu klären.

Wermelskirchen setzte noch einmal alles auf eine Karte. Trainer Sebastian Pichura brachte mit Sean Soares,  Bedri Mehmeti, Aleksandar Stanojevic gleich drei neue Kräfte auf einen Schlag, zwei davon für die Offensive (68.).

Die Wechsel sollten sich aus Sicht der Gastgeber als Glücksgriff erweisen, denn Aleksandar Stanojevic traf kurze Zeit später nach einer Nachlässigkeit der Hamborner Defensive zum 2:3  (78.).

Es lief dann wie zuletzt beim Pokalspiel in Dinslaken: Der Gegner bekommt die zweite Luft, setzt nach. „Wir hatten in dieser Phase nicht mehr die Entlastung die nötig war, zudem waren wir richtig nachlässig in der Abwehr, überhaupt nicht konsequent“, umschreibt Stefan Janßen, das was zwangsläufig folgen musste.

Nach einem langen Ball der Gastgeber kommt es auf der linken Abwehrseite der Löwen zu kollektiven Stellungsfehlern, so dass Aleksandar Stanojevic durchbrechen kann, alleine vor Muhammet Sadiklar auftaucht und zum 3:3 einschiebt (82.). „Ein komplett unnötiges Tor“, ärgerte sich Stefan Janßen, der danach ein völlig offenes Spiel sah, in dem jede Mannschaft noch den entscheidenden Schlag hätte setzen können.

Zunächst hatte sein Team die Führung noch einmal auf dem Fuß, aber im Nachgang auch noch einmal Glück, als Wermelskirchen nur den Innenpfosten trifft und Löwen-Keeper Muhammet Sadiklar den Abpraller noch sichern kann.

Am Ende bleibt es beim 3:3. Ein Ergebnis, das Stefan Janßen nicht wirklich zufrieden stellt.

„Am Ende des Tages muss man feststellen: Wenn Du 3:1 führst und hast so viele erfahrene Spieler auf dem Platz, und Du bist nicht in der Lage, das Ergebnis über das Ziel zu bringen, dann ist das einfach enttäuschend.“

Dennoch kann der Trainer dem Ganzen auch noch etwas Positives abgewinnen: „Wir alle sind völlig enttäuscht. Die Tatsache, dass wir uns alle bereits über ein Unentschieden in Wermelskirchen maßlos geärgert haben, zeigt aber, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Hiermit deutet er den Erfolgshunger an, den er von seiner Mannschaft erwartet, und der sich auch in den Köpfen festsetzen muss.

Offen spricht Stefan Janßen die To-do-Liste für sein Team an: „Wir müssen unsere Torchancen besser nutzen und cleverer spielen. Hinten müssen wir konsequenter verteidigen, als Abwehrverbund agieren und gar nicht erst Chancen für den Gegner zulassen. Das hat mir gegen Speldorf schon nicht gefallen. Hieran müssen wir dringend arbeiten.“

Am nächsten Sonntag geht es für die Löwen mit noch einem  Auswärtsspiel weiter: Dann gastieren die Hamborner beim Mülheimer FC 97. Der Anstoß ist um 17.30 Uhr.

SV 09/35 Wermelskirchen : Weber, Wylezol, Demir, Sari (90. Cakolli), Postic, Lilliu (68. Mehmeti), Kelm, Mittmann. (68. Stanojevic), Kücüktireli, Streit (72. Eryürük), Legat (68. Soares).

SF Hamborn 07: Sadiklar, Wichert, Krystofiak, Keinert (75. Ergün), Kolberg, Spors, Bode, Mastrolonardo, Schmitt, Herrmann, Golley.

Schiedsrichter: Maurice Wilke (SV 1910 Jägerhaus-Linde)

Tore: 0:1 Golley (14.), 1:1 Demir (42.), 1:2 Spors (59.), 1:3 Bode (65.), 2:3 Stanojevic (78.), 3:3 Stanojevic (82.).

Gelbe Karten: Streit (32. Foulspiel), Demir (90. Unsportlichkeit).

Zuschauer: 70

Mainka