SC Wacker Dinslaken – SF Hamborn 07 II 4:0 (0:0)
-Hamborns Zweite nutzt ihre Chancen in der Feldmark nicht, und knickt im zweiten Durchgang ein – Löwen-Coach Kai Neul zeigt sich weiterhin kämpferisch –
Die Zweite Mannschaft der Sportfreunde Hamborn 07 hat im Kampf um den Klassenerhalt in der Kreisliga A Gruppe 2 den großen Befreiungsschlag verpasst.
Am Sonntagnachmittag gab es für das Team von Kai Neul im direkten Abstiegsduell beim SC Wacker Dinslaken eine bittere, da vielleicht unnötige 0:4 Niederlage.
Nach einer torlosen ersten Halbzeit, in der Hamborn mehr vom Spiel und die besseren Gelegenheiten hatte, schlugen die Gastgeber nach dem Seitenwechsel innerhalb kurzer Zeit durch Blaz Vukancic (49.) und den Ex-Löwen Enes Yildizhan (57.) zweimal zu.
Als die Löwen aufmachten, um zumindest den Anschlusstreffer noch zu schaffen, nutzten Fabian Neukamp (79.) und Raphael Rosenthal (86.) die sich hieraus ergebenden Räume und schraubten das Ergebnis auf 4:0.
Es war sicherlich nicht die Einstellung, die an diesem Tag der Löwen-Reserve das Genick brach, sondern die erneut mangelhafte Chancenverwertung. „Wir haben gut gespielt und uns zahlreiche Chancen erarbeitet“, befand denn auch 07-Trainer Kai Neul nach der Partie. „Wenn es zur Pause 1:4 gestanden hätte, hätte sich aus Dinslakener Sicht niemand beschweren können.“
So aber kam es anders. Nach torloser erster Halbzeit hatten die Löwen erneut die Führung auf dem Fuß, vermochten aber nicht, das Leder im Gehäuse der Gastgeber unterzubringen. So ging es zunächst torlos in die Pause.
Wacker machte es kurz darauf besser, und knackte die bis dahin gut sortiere Löwen-Abwehr. „Dosenöffner“ war flach gezogene Flanke der Dinslakener, die Löwen-Keeper Marcel Hoffmann eigentlich schon entschärft hatte, die aber doch noch irgendwie durchrutschte. Blaz Vukancic stand goldrichtig, und vollendete zum 1:0 (49.). „Der Stürmer hat sich richtig erschrocken, dass er nur noch einzuschieben brauchte“, umschrieb Kai Neul die etwas skurrile Szene. Wenig später trifft Ex-Löwen Enes Yildizhan mit einem Fernschuss zum 2:0 (57.) und damit die Löwen direkt ins Mark.
„Die Köpfe waren natürlich wieder unten“, so Kai Neul über den erneuten Nackenschlag. Gleichwohl wollte der Löwen-Coach noch einmal alles probieren, stellte um. Sein Team zog mit, spielte nach vorne, blieb aber vom Pech verfolgt und musste, als es offen machte, die beiden weiteren Treffer hinnehmen. „Das war dann irgendwann auch nicht mehr zu verteidigen“, gestand Kai Neul ein. „Das Glück war heute nicht auf unserer Seite. Der Schiedsrichter hätte in der ersten Halbzeit einen Handelfmeter geben müssen, in der zweiten Hälfte pfeift er zwei Tore für uns ab, obwohl es kein Abseits war. Und so kommt am Ende alles zusammen, so dass Du das Spiel mit 0:4 verlierst“, resümierte der Löwen-Coach.
Eine Pleite, die doppelt schmerzt: Zum einen spiegelt das Ergebnis den Spielverlauf nicht wider, zum anderen konnte die Konkurrenz parallel teilweise dreifach punkten und lässt damit die Luft sehr eng werden für die Löwen-Reserve, auch wenn dieser aktuell auf Platz 13 immer noch „über dem Strich“ steht.
Der Vorletzte Yesilyurt Möllen setzte sich mit 4:2 gegen den FC Albania Duisburg durch und überholte Wehofen, das mit 0:2 gegen Bruckhausen verlor (beide 24 Zähler). Vierlinden II kam bei der Zweitvertretung des TV Jahn Hiesfeld zu einem 3:2 Erfolg, hat damit 23 Punkte am Tabellenende, und ist nur noch zwei Punkte von den Löwen entfernt.
Kai Neul bleibt trotz der unbequemen Lage optimistisch und gibt sich kämpferisch: „Es wird natürlich immer schwieriger. Aber ich gebe mich nicht geschlagen. Ich werde weitermachen, ich werde Gas geben zusammen mit „Kubi“, und hoffe, meine Jungs haben genauso Bock darauf, das Ruder noch herumzureißen.“
Wer Kai Neul kennt, weiß, dass dies keine bloßen Worte sind. Seit vielen Jahren ist er im Holtkamp als Kämpfernatur bekannt und für sein Engagement auf dem Platz und neben dem Platz geachtet. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese Energie für die Mannschaft in Selbstvertrauen transferieren lässt und vielleicht auch noch das notwendige Quäntchen Glück für die kommenden Aufgaben bringt, das bislang an der ein oder anderen Stelle fehlte.
Am nächsten Sonntag gibt es die nächste Chance hierzu, wenn die Löwen-Reserve die Zweitvertretung des TV Jahn Hiesfeld im Holtkamp empfängt. Anstoß ist um 15.15 Uhr.
SC Wacker Dinslaken: Milde, Tenbrink, Neukamp, Yildizhan (69. Globisch), Türkmen, Vukancic (65. Rosenthal), Schlitt, Kosidowski (78. Koc), Golomb, Kazkondu, Sondermann (74. Gruhlke).
SF Hamborn 07 II: Hoffmann, Kocakaya, Neul, Recep Coban (13. Incesu, 76. Oppong Meusel), Can, Antunovic (63. Schulze), Pala (50. Furkan Coban), Kara (76. Sesko), Itmec, Kanmaz, Özen.
Schiedsrichter: Silvan Ullasci (Fatihspor Mülheim).
Tore: 1:0 Vukancic (49.), 2:0 Yildizhan (57.), 3:0 Neukamp (79.), 4:0 Rosenthal (86.).
Gelbe Karten: Hoffmann (30. Meckern), Kocakaya (55. Unsportlichkeit), Kazkondu (56. Unsportlichkeit), Sondermann (71. Foulspiel), Koc (90. Unsportlichkeit), Can (90. Unsportlichkeit)
Zuschauer: 20