SF Hamborn 07 II – SC Wacker Dinslaken 0:4 (0:2)
-Einmal Rot, drei Verletzte und keine Punkte: Ein gebrauchter Tag für die Löwen-Reserve – Das Team von Pierre Schmitz rutscht nach der Pleite gegen Wacker auf den vorletzten Platz –
Einen rabenschwarzen Tag erlebte die Zweite Mannschaft der Sportfreunde Hamborn 07 am vergangenen Sonntag. Die Löwen mussten sich auf eigenem Platz mit 0:4 dem SC Wacker Dinslaken geschlagen geben und rutschten damit auf den vorletzten Tabellenplatz. Daneben verloren die Hamborner Anil Kocakaya mit einer Roten Karte; Kai Neul, Lars Wallenhorst und Neuzugang Daniel Schaefer mussten verletzungsbedingt jeweils vorzeitig vom Platz und machen hierdurch die Personalsorgen im Löwen-Kader nicht gerade geringer.
Für Wacker trafen u.a. die Ex-Löwen Dennis Golomb (11.) und Enes Yildizhan (77.); daneben waren Maximilian Spitzer (16.) und Düzgün Koc (59.) für die Gäste aus Dinslaken erfolgreich.
„Das Ergebnis ist auch in dieser Höhe so in Ordnung. Heute waren wir nicht in der Lage, das Spiel so zu drehen, wie wir es erhofft hatten“, räumte Co-Trainer Andreas Kubinski ein. „Es war einfach ein gebrauchter Tag für uns.“
Dieser gebrauchte Tag begann lange vor dem Anpfiff. Zunächst mussten die Löwen auf ihren Coach Pierre Schmitz verzichten, der beruflich verhindert war. „Co“ Andreas Kubinski sprang kurzfristig an der Seitenlinie ein.
„Wir wussten von vornherein, dass es ein schweres Spiel wird“, verriet „Kubi“, der die ursprünglich angedachte Startformation nicht auf den Platz bringen konnte, da Mazlum Itmec kurz vor dem Anpfiff passen musste. Der Routinier und Schlüsselspieler der Löwen hatte sich bereits beim Abschlusstraining am Freitag eine Leistenverletzung zugezogen, aber vor der Partie zunächst signalisiert, dass er spielen könne. Beim Aufwärmen stellte sich die Verletzung dann doch schlimmer dar als gedacht, so dass sich Andreas Kubinski entschloss, die Position mit Shokri Morteza kurzfristig neu zu besetzen.
Daneben halfen Kai Neul und Lars Wallenhorst aus der Ersten Mannschaft aus.
Im Gegensatz zu den letzten Spielen brauchte Hamborn an diesem Tag keine Anlaufphase, sondern war sofort im Spiel. Die Löwen suchten den Zug nach vorne und kamen auch zum Abschluss, ohne jedoch Zählbares zu erreichen.
Auf der anderen Seite war Wacker effektiver. Ex-Löwe Dennis Golomb zeigte sein ganzes Können, seine ganze Schnelligkeit und Kaltschnäuzigkeit, als er die Löwen-Abwehr bei einem Tempogegenstoß schlicht und ergreifend überlief, sich auf der linken Seite gegen zwei Gegenspieler durchsetzt und sich am Ende die Ecke aussuchen kann, in der er den Ball unhaltbar ins Hamborner Tor schiebt (11.). „Wir haben unsere Abwehrspieler auf das Durchsetzungsvermögen von Dennis hingewiesen und eingestellt. Den meisten ist er ja noch bekannt. Wir haben es trotzdem nicht geschafft, ihn zu bremsen“, kommentierte Andreas Kubinski die Führung der Dinslakener. „Das hat der Dennis allerdings auch sehr gut gemacht“, schob der „Co“ der Löwen-Reserve anerkennend nach.
Kurz nach dem Schock durch die Führung der Gäste nimmt der gebrauchte Tag der Löwen seinen Fortgang, als sich Kai Neul bei einem Pass aus dem Mittelfeld in die Tiefe ohne Einwirkung des Gegners am Oberschenkel verletzt und das Feld verlassen muss (14.). Für ihn muss „Kubi“ den erst seit einer Woche im Training stehenden Daniel Schaefer bringen, der früher bei den DJK Vierlinden unter Vertrag stand, zuletzt vereinslos war.
„Der Junge hat sich voll reingehangen, aber einen Kai Neul kann er natürlich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ersetzen. Das erwarten wir auch nicht von ihm“, erläutert Andreas Kubinski die folgende Schwächung seiner Mannschaft, die bald auch Folgen haben sollte.
Nach einer Ecke steigt Maximilian Spitzer trotz Überzahl seiner Gegenspieler im Hamborner Strafraum am höchsten und nickt das Leder per Kopf zum 0:2 ein (16.). „Ich war mir sicher, dass wir die Situation klären würden“, zeigte sich Andreas Kubinski ein wenig enttäuscht vom Stellungsspiel seiner Defensivabteilung.
Die Löwen erholten sich auch von diesem Schock, fanden zurück ins Spiel und bemühten sich,die Kontrolle wieder zu erlangen. Wacker stand jedoch gut und erstickte jegliche Hamborner Offensivbemühung im Keim.
Nach einer entsprechenden Pausenansprache ihres Coaches fanden die Gastgeber nach Wiederanpfiff wieder den Bezug zum Spiel, konnten endlich einmal aktiv die Partie gestalten anstatt nur zu reagieren. Und dies, obwohl mit Lars Wallenhorst, der in der Pause über Leistenbeschwerden klagte und in der Kabine bleiben musste, auch die zweite Unterstützung aus der Ersten Mannschaft verloren gegangen war. Für ihn kam mit Tarek Fraitat eine weitere Neuverpflichtung zum Einsatz. Der 21 Jährige kickte bei den SF Walsum 09 und dem SuS Dinslaken 09 und trainiert wie Daniel Schaefer erst seit einer Woche vor der Partie bei den Löwen.
Wacker legt jedoch auch noch einmal den Schalter um, baut erneut Druck auf. Aus einem Standard heraus fällt dann in der 57. Minute die Vorentscheidung, als Düzgün Koc mit einem perfekt getretenen Freistoß zum 0:3 in die Hamborner Maschen trifft.
Damit aber nicht genug des Hamborner Ungemachs. Nach einem Foul sieht der bereits verwarnte Anil Kocakaya in der 65. Minute die Ampelkarte. Beim Verlassen des Feldes kommt es zu einer verbalen Auseinandersetzung mit einigen Dinslakenern, die Schiedsrichter Dreyer als grobe Unsportlichkeit auslegt und dem Löwen glatt rot zeigt.
„Ich weiß nicht genau, was passiert ist und was Anil zu den Gegenspielern gesagt hat. Er muss aber in irgendeiner Weise provoziert worden sein“, mutmaßt Andreas Kubinski und nimmt seinen Spieler wegen der Verwarnung aus der 37. Minute in Schutz. „Anil hat in der ersten Hälfte die Karte für die Mannschaft kassiert. Der Gegner war durch und hätte mit Sicherheit schon zu diesem Zeitpunkt das 0:3 gemacht , da blieb keine andere Wahl.“
Wie dem auch sei, die letzten 25 Minuten hatten die Hamborner im Unterzahl zu spielen, was zunächst völlig überraschend dazu führte, dass „07 II“ seine Offensivqualitäten wiederentdeckte. Das Team von Andreas Kubinski kam sogar zu zwei, drei Abschlüssen, hatte aber – wie so oft zuletzt – kein Glück.
Im Gegenteil. In der 69. Minute muss der für Kai Neul im ersten Durchgang gekommene Daniel Schaefer angeschlagen wieder vom Platz. Mangels anderer Alternativen bringt Andreas Kubinski den angestammten Torhüter Phil Marciniak als Feldspieler zum Einsatz.
Auf der anderen Seite macht Wacker dann knapp eine Viertelstunde vor Schluss den Sack zu – erneut mit einem Standard. Dieses Mal ist es Ex-Löwe Enes Yildizhan, der mit einem fein getretenen Freistoß trifft und den 0:4 Endstand markiert (77.).
Es bleibt aus Hamborner Sicht zu hoffen, dass die Personallücken schnell geschlossen werden können und ein zeitnahes Erfolgserlebnis die dringend notwendige Trendwende einleiten kann, damit der komplette Absturz an das Tabellenende vermieden werden kann.
Am nächsten Sonntag gastiert die Löwen-Reserve nämlich beim Schlusslicht, der noch sieglosen Reserve des TV Jahn Hiesfeld (Anstoß 15.15 Uhr). Holen die „Veilchen“ ihren ersten Sieg, würden sie den Hamborner die Rote Laterne mit in den Holtkamp geben.
SF Hamborn 07 II: Feldhaus, Aktas, Chalupka, Oppong Meusel, Neul (14. Schaefer, 69. Marciniak), Wallenhorst (46. Fraitat),Schulze, Kocakaya, Incesu, Morteza, Özen.
SC Wacker Dinslaken: Kölle, Spitzer, Neukamp, Yildizhan, Baskir (69. Schlitt), Türkmen, Koc (69. Kasch), Golomb (81. Wegener), Kazkondu. Sondermann , Schulze.
Schiedsrichter: David Alexander Dreyer (TuS Viktoria Buchholz 06)
Tore: 0:1 Golomb, (11.), 0:2 Spitzer (16.), 0:3 Koc (57.), 0:4 Yildizhan (77.).
Gelbe Karten: Kocakaya (37. Foulspiel)
Rote Karte: Kocakaya (65. Unsportlichkeit)
Zuschauer: 63